Schweizer Standortwahl für das geplante atomare Endlager - Presseerklärung der Gemeinde


Die für die Endlagersuche verantwortliche Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (NAGRA) hat sich für die Region Nördlich Lägern als Standort für ein Atommüllendlager entschieden. Dieses Lager soll in etwa 2,3 km Entfernung von unserer Gemarkung entstehen. Der Umschlagplatz für bautechnische Anlieferungen/Abtransporte sogar nur in ca. 650 m Entfernung von unseren Wohngebieten.

Der Gemeinde liegen keine Unterlagen vor, die eine erste Würdigung zu einem evtl. plausiblen Vorgehen der NAGRA erlauben. Wir nehmen jedoch die Entscheidung vor allem mit großem Erstaunen zur Kenntnis, hat die NAGRA doch selbst im Jahr 2015 diesen Standort zurückgestellt. In einer Sitzung der Regionalkonferenz wurde seitens der NAGRA sogar so weit gegangen, dass die Zurückstellung in der Art begründet wurde, dass jeder renommierte Experte im Fall Nördlich Lägern der Ansicht wäre, Finger weg von diesem Standort. Wir erwarten daher eine schlüssige und ausführliche Begründung, weshalb es der Standort Nördlich Lägern vom ehemals zurückgestellten Standort hin zum präferierten Standort schaffen konnte.

In zahlreichen Sitzungen der Regionalkonferenz und Fachgruppen konnten wir Argumente vortragen, die dazu geführt haben, dass der ganze Oberflächenstandort des Atommüllendlagers nicht in 650 m Entfernung von unseren Wohngebieten entfernt ausgewiesen wird. Auch die ursprünglich am Standort Weiach vorgesehene Brennelementverpackungsanlage wird beim Zwilag Würenlingen erstellt. Damit wird das Sicherheitsrisiko deutlich minimiert. Aufgrund der nach wie vor bleibenden Nähe zu unserem Gemeindegebiet und aufgrund der unmittelbaren Auswirkungen u. a. während der Bauphase und danach, erwarten wir eine maßgebliche Beteiligung am weiteren Verfahren und eine Gleichstellung mit Schweizerischen Infrastrukturgemeinden.

Wir erwarten weiterhin dringend insbesondere Aussagen zu möglichen radiologischen Auswirkungen.

Hohentengen a. H., den 11.09.2022

Benz, Bürgermeister

Zurück