Ortsteile
Die sechs Ortsteile der Gemeinde Hohentengen am Hochrhein reihen sich wie an einer Kette zwischen einem Höhenzug und dem Rhein direkt entlang der Schweizer Grenze ein. Sie laden zum Erholen, Wandern, Rad- oder Kanufahren und vielen weiteren Aktivitäten ein.
Hier lebt es sich auch ganz gut!
Bergöschingen ist der kleinste Ortsteil unserer Gemeinde. Er zeichnet sich durch seine herrliche Lage aus. Er liegt idyllisch auf einer Anhöhe über dem Rheintal. Bei guter Sicht sind die Alpen zu sehen. Das Ortsbild wird von landwirtschaftlichen Gebäuden geprägt. Bergöschingen ist ein Ort der Ruhe und Naturverbundenheit.
Geschichtliches:
Als "Eschinum" erscheint das Dorf 1245 im kleinen Urbar des Klosters Wettingen. Rudolf von Wasserstelz vertauscht seine Güter in Engstringen CH gegen solche in Eschinum. Das Oberdorf von Bergöschingen hieß früher einmal Oberhofen, das Unterdorf Eschingen. Eschingen wird in Zusammenhang mit Eschen gebracht, in deren Schatten es einst gestanden haben mag. Bergöschingen war über Jahrhunderte ein bevölkerungsreicher Ort, stets reichte seine Einwohnerzahl an jene des Hauptortes Hohentengen heran. In Bergöschingen hatte neben anderen auch das Frauenkloster Säckingen umfangreichen Besitz. Zum Dorf gehörten die Stabhaltereien Bercherhöfe und Reutehöfe von denen die Reutehöfe 1925 an die Gemeinde Grießen abgetreten wurden. Eine Besonderheit sind die zahlreichen Einzelhöfe rund um das Dorf.
(Autor: Herbert Fuchs sen.)
Der Ortsteil Günzgen liegt unmittelbar an der Grenze zur Schweizer Gemeinde Wasterkingen. Das Bild des kleinen malerischen Ortes erhielt in langer Planung sein heutiges reizvolles Gesicht.
Geschichtliches:
Von Günzgen wird angenommen, dass es sich um eine alemannische Siedlung handelt. Dies bedeutet, dass Leute aus der Sippe des Gunziko sich dort sesshaft machten. Obwohl Günzgen bis zur Eingemeindung nach Stetten (1934) immer eine selbstständige Gemeinde war, gab es stets enge Beziehungen zu Stetten. Als "Guntzikon-Gundzikon" findet Günzgen erstmals urkundliche Erwähnung im kleinen Wettinger Urbar anno 1243. Im Jahr 1247 wird Günzgen in einer päpstlichen Urkunde erwähnt. Papst Innozens IV bestätigt dem Kloster Wettingen seine Privilegien und seine Besitzungen, darunter solche in Gunzechon. (Staatsarchiv Aarau)
(Autor: Herbert Fuchs sen.)
Herdern ist der drittgrößte Ortsteil der Gemeinde Hohentengen, gelegen am Rheinufer auf halbem Weg zum Flusskraftwerk von Rheinsfelden/Schweiz.
Geschichtliches:
Für die sehr frühe Besiedlung der Rheinterrasse bei Herdern legen verschiedene Funde und Ausgrabungen Zeugnis ab. So die Keltengrube und das Hünengrab. Der Ortsname Herdern wird abgeleitet von Herden - Hirten, das heißt das Gebiet wurde von Hirten benachbarter Siedlungen gerne aufgesucht. Auf diese Weise hat die bäuerliche Siedlung dann ihren Anfang genommen. Urkundlich erwähnt wurde Herdern zum ersten Mal im Jahr 1112 (Kloster Allerheiligen Schaffhausen). Herdern war nie eine selbstständige Gemeinde, eine Stabhalterei von Hohentengen. Als solche (mit finanzieller Unabhängigkeit ausgestattet) immer relativ wohlhabend. Wald/ Allmende/ Bürgernutzen/ Kraftwerk/ Kies hatten daran wesentlichen Anteil.
(Autor: Herbert Fuchs sen.)
Der Ortsteil Hohentengen ist das Zentrum der Gemeinde und Sitz der Gemeindeverwaltung. Der Ortsteil Hohentengen ist unter anderem weithin bekannt durch das historische Schloss Rötteln. Idyllisch gelegen, direkt am Hochrhein, mit vielen Freizeitmöglichkeiten, direkte Nähe zu vielen Ausflugszielen in der näheren und weiteren Umgebung (Schwarzwald, Bodensee, Schweiz). Hohentengen ist ein beliebtes Ziel vieler Feriengäste, Wanderer, Radfahrer, Campingfreunde und Geschäftsleute.
Geschichtliches:
Das Dorf Hohentengen/ Thengen/ Dengen ist sehr eng mit einer der ältesten Kirchen im weiten Umland verbunden. Als Dorf lange Zeit unbedeutend, als Pfarrei aber für ein großes Gebiet beidseitig des Rheines zuständig. In einer Urkunde bereits anno 878 genannt (Formulae Salomonis/ Bayerische Staatsbibliothek). Kann das Dorf auf ein hohes Alter zurückblicken. Es war im Besitz vieler Herren, auch derer von Regensburg CH. Von diesen ging das Dorf anno 1294 an das Fürstbistum Konstanz. Dort ist es mehr als ein halbes Jahrtausend verblieben. Trotz Kriegen und Unruhen, war es doch eine relativ gute Zeit, denn die Untertanen geistlicher Herren waren in der Regel etwas besser dran als Jene von weltlichen Fürsten. "Unterm Krummstab ist gut leben" hieß es damals. Sehr eng war Thengen über Jahrhunderte mit dem Städtchen Kaiserstuhl verbunden. Wir lebten in einer Pfarrei, mit der Pfarrkirche und dem Friedhof in Hohentengen. Erst durch Napoleon (Säkularisation 1802) wurde dieser Zustand aufgehoben. Dem Anschluss an das neue Großherzogtum Baden versuchten die Hohentengener zu entgehen, in dem sie einen Versuch unternahmen sich der Schweiz anzuschließen. Der Versuch scheiterte jedoch. Als badische Gemeinde hat das Dorf seither Freud und Leid erlebt. Seit dem 1. Januar 1975 sind die Dörfer Hohentengen, mit Herdern, Lienheim, Stetten, Günzgen und Bergöschingen auf Grund des Gemeindereformgesetzes zwangsweise zur neuen Gemeinde Hohentengen am Hochrhein zusammengeschlossen. Mit den Schweizer Nachbarn hat das Dorf in Bezug auf Feld, Wald, Wasser, Abwasser, Klärwerk, Schule, Strombezug usw. weiterhin enge Verbindungen. War früher Kaiserstuhl der wirtschaftliche Mittelpunkt in der Region, hat Hohentengen inzwischen diesen Platz eingenommen.
(Autor: Herbert Fuchs sen.)
Lienheim ist der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Hohentengen a. H. Die schöne, sonnige Landschaft und die schmucken Häuser sind ideale Wohnlagen in ländlicher Gegend.
Geschichtliches:
Auf eine frühe Besiedlung des Gebietes um Lienheim weisen zahlreiche archeologische Funde hin. Die sanft zum Rhein hin auslaufenden Terrassen der Lienheimer Aue erwiesen sich als günstiges Siedlungsland. Erwähnt wurde Lienheim anno 1094 (Staatsarchiv Schaffhausen). Lienheim war lange Zeit, zusammen mit Weißwasserstelz, ein Lehen des Klosters Reichenau. Durch Inkorporation kam das Dorf dann anno 1540 an das Bistum Konstanz. „Liene“ d.h. wilder Eber mag für den Ortsnamen Pate gestanden haben. Lienheim war bis zur Gemeindereform immer ein selbstständiger Ort und eine eigene Pfarrei. Außerdem war Lienheim bis ums Jahr 1850 immer der bevölkerungsreichste Ort im oberen Rheintal.
(Autor: Herbert Fuchs sen.)
Der Ortsteil Stetten gehört mit seinen knapp 300 Einwohnern zu den kleinsten Ortschaften der Gemeinde. Stetten liegt am Fuße des Kalten Wangen wunderschön eingebettet inmitten von Feldern und Wiesen. Bei entsprechendem Wetter bietet sich den Wanderern vom Kalten Wangen ein grandioser Ausblick auf die Schweizer Alpen.
Geschichtliches:
Orte mit dem Namen Stetten/Stätte sind im deutschsprachigen Raum zahlreich. Von diesen Orten wird angenommen, dass sie die frühesten Erweiterungen und Neugründungen innerhalb einer Urmarkung bereits bestehender Orte waren. Auf unser Stetten bezogen heißt dies, dass Leute aus umliegenden Dörfern hier eine neue Heimstätte gründeten. Stetten wird um 1100 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. (Kloster Allerheiligen Schaffhausen). Stetten hat zusammen mit Günzgen und Bergöschingen, kirchlich immer der konstanzischen Pfarrei Hohentengen angehört. Kirchlich also zu Konstanz, politisch aber zur sulzischen - schwarzenbergischen Grafschaft Klettgau.
(Autor: Herbert Fuchs sen.)
Falls wir Ihr Interesse geweckt haben, die Chronik über die Gemeinde Hohentengen mit dem Ortsteilen von Herbert Fuchs können Sie im Rathaus für 24 € erwerben. Eine kleine Landkarte über unser Gemeindegebiet gibt es kostenlos im Verkehrsamt.
Die kurzen geschichtlichen Zusammenfassungen über die Dörfer der neuen Gemeinde Hohentengen a. H. wurden von Herbert Fuchs sen. verfasst. (siehe auch Heimatliteratur „Hohentengen Geschichte und Geschichten“ und andere)